Stadionheft 1.FC Garmisch-Partenkirchen

Fußball ist ein schnelllebiges Geschäft. Wie schnell, das erfährt gerade der 1. FC Garmisch-Partenkirchen auf brutale Art und Weise. Der Landesligist kassiert in Kastl die zweite Klatsche binnen sechs Tagen. Rund 200 Kilometer lang ist Markus Ansorge am Freitagabend mit seinen Gedanken allein im Auto gewesen. Auf der Fahrt zurück von Kastl nach Hause, nach Peiting, konnte er sich den Kopf darüber zerbrechen, was gerade passiert war, wie das Ganze aufzuarbeiten ist und was die Schlussfolgerungen daraus sind. Am Samstag will er mit dem Vereinsvorstand sprechen. Denn der Coach des 1. FC Garmisch-Partenkirchen gibt zu: „Ich bin gerade ratlos.“ Neun Tage später ist alles anders, alles dunkler Sprung zurück in die Gegenwart: Die Köpfe hängen, Hilflosigkeit wie Verzweiflung hat sich breit gemacht unter den Garmisch-Partenkirchnern. Fußball ist ein schnelllebiges Geschäft, heißt es. Aber wirklich so schnell? Das können sie beim 1. FC kaum fassen. Ist aber die bittere Realität. Der 0:5-Klatsche am vergangenen Samstag daheim gegen Hallbergmoos-Goldach folgte jetzt die nächste Demütigung in Kastl. 1:6 hieß es am Ende – und das, obwohl Müller die Gäste in Minute 21 in Führung gebracht hatte. Bis dahin war der 1. FC gar das bessere Team. Erst Führung, dann setzt es den doppelten Rückschlag Doch ist das Selbstvertrauen erstmal angeknackst, kann es bei der kleinsten Erschütterung brechen. War in Minute 29 der Fall. Einwurf 1. FC direkt zum Gegner, der schaltet schnell um – 1:1. Drei Minuten danach: Ballverlust, Gegenspieler bekommt keinen Druck, nagelt den Ball aus 20 Metern an den Innenpfosten. Ein schönes Tor, das Ansorge mit den Worten kommentiert: „Da kommt dann die ganze Scheiße zusammen.“ 1.FC löst in seine Bestandteile auf Mit 3:1 ging es in die Kabinen. Motiviert, den Anschluss zu erzielen, kamen die Werdenfelser wieder heraus und fingen sich prompt das vierte Gegentor. Konnte man zuvor den Zustand der Mannschaft noch als fragil bezeichnen, kam es mit dem 4:1 endgültig zum Bruch. „Danach hat sich das Team in seine Bestandteile aufgelöst.“ Und der Coach? Der konnte nur noch das Leid mitansehen. „Da kannst du keinen Einfluss mehr nehmen. Auch einen Bus vor dem Sechszehner zu parken, hätte nichts gebracht.“ So ging es dahin, einzig Keeper David Salcher verhinderte noch Schlimmeres. „Schnellstmöglich Lösungsansätze entwickeln“, laute jetzt die Aufgabe. Für die Spieler, den Vorstand und Coach Ansorge selbst. Ob die 200 Kilometer am Freitagabend bis nach Peiting dafür gereicht haben? Text: merkur.de - Patrick Hilmes Bild: merkur.de - Andreas Mayr 22.08.2025 1. FC Garmisch-Partenkirchen kassiert Klatsche in Kastl

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